Scotland Yard
Ein Spiel bei dem Spieler eine anderen Spieler durch London jagen und zu fangen versuchen. Wir kennen es auch unter dem Titel MISTER X. Die Detektive versuchen mit Taxi, Bus und U-Bahn einen Kriminellen zu fangen. Das Spiel ist für 3 bis 6 Spieler ab einem Alter von 10 Jahren. Die Spieldauer ist abhängig von den Fähigkeiten der Spieler. Entwickelt wurde das Spiel von dem Projekt-Team III und dem Design von E. Binz-Blanke. Herausgegeben ist es im Ravensburger Verlag. Unser Spiel ist seit 1983 in unserem Spieleschrank.
Schafft ihr es, Mister X zu fangen und so das Spiel für euch und das Team zu entscheiden?
Oder schafft es der Mister X zu flüchten und so das Spiel für sich zu entscheiden?
Im verkehrsreichen Zentrum Londons kann es leicht sein, einfach unter zu tauchen. Es braucht schon die Findigkeit der berühmten Detektive von Scotland Yard, um Mister X zu finden.
Was ist im Spiel?
1 Spielplan
125 Tickets - davon sind
54 Taxitickets
43 Bustickets
23 U-Bahntickets
5 Black-Tickets
2 Doppelzugkarten
18 Startkarten
1 Fahndungstafel
6 Spielfiguren
und
1 Mister X Blickschutz
Ziel des Spiels
Das Spiel kann auf zwei Arten enden, entweder wenn die Detektive gewinnen, indem sie Mister X fangen oder wenn es Mister X gelingt, bis zum Ende unentdeckt zu bleiben und während des Spiels nicht gefangen zu werden. Das Spiel endet dann, wenn Mr. X das letzte Feld auf seiner Fahndungstafel ausfüllt.
Spielvorbereitung
Ein Spieler wird zu Mister X und bekommt den Blickschutz mit der Aufschrift "MISTER X" als Tarnkappe. Er erhält die 2 Doppelzugkarten und die Fahndungstafel. Der Spieler setzt den Blickschutz auf und nimmt sich dann die farblose Spielfigur. Dann legt Mister X ein Blatt Papier in die Fahndungstafel und erhält 4 Taxitickets, 3 Bustickets und so viele Black-Tickets, wie Detektive am Spiel teilnehmen.
Die Startkarten werden gemischt und jeder Mitspieler - auch Mister X - bekommt eine Startkarte. Dann stellen alle Spieler die Spielfigur ihrer Farbe auf das Feld. Welche Farben die Spieler nutzen entschieden sie vorher zusammen und losen zur Not aus, wenn sie sich nicht einigen können. Mister X zeigt seine Startnummer nicht und stellt auch keine Figur auf den Spielplan. Mister X sollte möglichst mit der farblosen Figur spielen.
Die Detektive erhalten jeder 10 Taxitickets, 8 Bustickets und 4 U-Bahntickets. Wenn nur 2 Spieler gegen Mister X antreten, spielen beide Spieler mit jeweils zwei Figuren und bekommen auch für beide Figuren die Tickets. Mister X bekommt in dem Fall dann vier Black-Tickets.
Wie wird gespielt?
In jedem Zug fahren die Spieler entweder Taxi, U-Bahn oder Bus. Zuerst macht Mister X seinen Zug und dann müssen sich alle Detektive in London fortbewegen. Gesetzt wird im Uhrzeigersinn - außer bei Flors, da wird sich abgesprochen und dann setzt jeder seine Figur. Die Spieler geben dafür jeweils das passende Ticket ab. Die Spieler müssen beachten, wo sie stehen, um die passenden Tickets zu nutzen. Grüne Linien sind Bus-Routen, auf den roten Linien fährt die U-Bahn und die gelben Linien nutzen die Taxen. Nur die Farbe, die zu den jeweiligen Tickets passt, darf verwendet werden. Wenn ein Spieler keine Tickets einer Sorte hat, dann darf dieser Detektiv dieses Verkehrsmittel nicht mehr benutzten. Sobald ein Spieler ein Ticket genutzt hat, gibt er dieses Ticket an Mister X, der diese Tickets dann nutzt. So kann auch Mister X später U-Bahn fahren, obwohl er anfangs keine U-Bahntickets hatte.
Eine Bewegung führt immer vom aktuellen Standpunkt bis zum nächsten Ort, der direkt mit dieser Linie verbunden ist. Ein Ausstieg unterwegs ist nicht möglich. Jeder Detektiv entscheidet selbst, in welche Richtung er fahren möchte, allerdings sollten sich die Detektive untereinander absprechen. Wenn ein Spieler an einem Ort steht, an dem nur eine Farbe abgebildet ist, dann darf dieser Spieler auch nur mit diesem Verkehrsmittel fahren. Die Spieler dürfen auch in der nächsten Runde wieder dahin zurück fahren, woher sie gekommen sind, wenn es dem Fangen von Mister X hilft.
Spielen die Spieler mit ZWEI Detektiven, müssen die Tickets immer getrennt voneinander gehalten werden. Die Spieler ziehen die Figuren nacheinander. Es darf keine Figur übergangen werden, außer es sind keine Tickets mehr da. Die Spieler müssen den Ticketvorrat immer offen ausliegen haben und sorgfältig damit umgehen, da die Detektive nur eine begrenzte Anzahl an Tickets zur Verfügung haben.
Spielzüge von Mister X
Immer wenn Mister X einen Zug macht, schreibt die Zahl des Ortes, an dem sein Zug endet, in eines der Löcher der Fahndungstafel, auf das Blatt dahinter. Mister X bewegt seine Figur nicht auf dem Spielfeld. Immer wenn der Spieler eine Zahl eingetragen hat, überdeckt er das Feld mit dem Ticket, das er gerade genutzt hat. So kann man nach der Runde nachvollziehen, wo und wie Mister X durch London geflohen ist. Mister X gibt also seine Tickets nicht ab, bekommt aber von den anderen Spielern immer wieder neue Tickets, wodurch seine Flucht eigentlich immer mit allen Verkehrsmitteln gewährleistet ist.
Doppelzug
Mister X hat ZWEImal die Möglichkeit, einen Doppelzug zu machen. Dann gibt der Spieler eines der beiden Doppelzugplättchen ab und schreibt zwei Zahlen hinter einander auf, er fährt also einfach ohne Stopp weiter. Der Spieler darf natürlich auch zwei unterschiedliche Verkehrsmittel dazu nutzen, zum Beispiel erst Taxi, dann Bus. Auch kann er ein oder sogar beide Black-Tickets im Doppelzug nutzen.
Mister X legt in diesem Fall nicht das Doppelzugplättchen in die Fahndungstafel, sondern die beiden passenden Tickets. Er trägt erst eine Zahl ein, legt ein Ticket darüber. Dann trägt er die Zahl ein, wo er am Ende landet und legt das zweite Ticket darüber. Das Doppelzugplättchen ist nach der Nutzung aus dem Spiel und kann nicht noch einmal eingesetzt werden. Der Spieler darf NICHT beide Doppelzugplättchen hintereinander nutzen! Da Mister X ja nur zwei mal einen Doppelzug ausführen darf, sollte er sie sinnvoll nutzen. ZUM BEISPIEL in dem Zug, in dem er sich zeigen muss, damit man nicht dort stehen bleibt, wo man gesichtet wurde oder dann, wenn einem die Verfolger sehr Nah sind.
Black-Tickets
Ein Black-Ticket ist für Mister X eine super Alternative, wenn er nicht zeigen möchte, mit welchem Verkehrsmittel er sich fortbewegen möchte. Allerdings hat er aber nur so viele Black-Tickets, wie Detektive am Spiel teilnehmen. Wenn nur zwei Spieler gegen Mister X spielen, hat Mister X aber VIER Black-Tickets, da jeder Detektiv dann zwei Figuren nutzt.
Mister X kann die Black-Tickets auch im Doppelzug nutzen. Wenn er das Black-Ticket nutzt, muss er nicht ansagen, welches Verkehrsmittel genutzt wurde. Der Spieler sollte die Black-Tickets aber nicht unnötig verschwenden. Wenn Mister X sich zum Beispiel gerade auf einem Feld zeigen musste, von dem nur ein Verkehrsmittel wegführt, braucht er kein Black-Ticket nutzen.
Interessant ist es für Mister X, die Black-Tickets zu nutzen wenn die Detektive ihm sehr Nah gekommen sind.
Mister X darf mit den Black-Tickets auch Fahrten machen, die von den Detektiven nicht gemacht werden dürfen... NUR Mister X darf nämlich die Fähre nutzen und so weite Strecken auf der Themse
zurücklegen. Auf der Themse sind hierfür die schwarzen Linien zu nutzen. Wenn Mister X also an einem Ort steht, wo ein solcher schwarzer Strich beginnt, darf er an diesem Strich entlang fahren,
bis er zum nächsten Ort kommt.
Mister X wurde gesichtet?
Auf der Fahndungskarte gibt es runde und ovale Aussparungen. Bei den ovalen Löchern muss der Spieler seine Spielfigur nach dem Aufschreiben des Ortes auf den Spielplan stellen und zwar auf das Feld, das er eingetragen hat. Auch muss Mister X sich zeigen, wenn ein Detektiv auf das Feld trifft, auf dem seine Spielfigur gerade steht bzw. stehen würde. Immer wenn Mister X sich zeigen musste und nicht gefangen wurde, wird er im nächsten Zug wieder unsichtbar und die Spielfigur wird wieder vom Spielplan entfernt.
Spielende
Das Spiel endet entweder ...
... wenn Mister X gefangen wurde - also wenn ein Detektiv auf dem Feld steht, auf dem auch Mister X steht, egal ob sichtbar oder unsichtbar - dann gewinnen die Detektive.
... wenn die Spieler keine Züge mehr machen können, das heißt wenn die Detektive sich nicht mehr bewegen können, weil sie keine Tickets mehr haben - dann gewinnt Mister X.
... wenn die 24. Runde beendet ist und Mister X entwischt ist. Dann zeigt sich Mister X ein letztes Mal und gewinnt das Spiel.
In allen Fällen geht Mister X nach Spielende von seinem Startpunkt an alle seine Züge Schritt für Schritt nochmal durch und zeigt so, wo er sich "rumgetrieben" hat. Hat der Spieler einen Fehler gemacht, weil einer der Detektive während des Spiels irgendwann einmal zeitgleich mit Mister X auf einem Feld stand, verliert Mister X das Spiel, auch wenn er erfolgreich geflüchtet ist.
Am besten spielt ihr gleich noch eine Runde, diesmal mit einem anderen Mister X??
Hier noch ein paar kleine taktische Tipps von uns:
Die Detektive sollten Mister X von allen Seiten einkreisen.
Die Punkte an denen sich Mister X das letzte Mal gezeigt hat, sollten möglichst immer von Detektiven abgedeckt werden, so dass Mister X nicht gleich wieder zurückfährt und dort noch einmal abtaucht.
Auch sollten die Spieler immer möglichst viele U-Bahnstationen im Blick haben, da man hier am schnellsten weit vorwärts kommt.
Und vor allem, sprecht als Detektive miteinander, redet und diskutiert aus, wo sich Mister X aufhalten könnte... manchmal verrät er sich dann nämlich durch Mimik oder Gestik und wird nur deshalb geschnappt.
Unser Fazit
Wir spielen dieses Spiel super gern, es ist schnell und einfach erklärt und die Interaktion unter den Detektiven gefällt uns. Die Spieler müssen sich zusammen eine Taktik überlegen und versuchen herauszufinden, wo und wie sie Mister X fangen können. Wir spielen eigentlich immer gleich mehrere Runden, da wir alle einmal Mister X sein wollen.
Witzig ist, das es auch Bücher und Kassetten (ja das Spiel ist schon älter) über die spannenden Geschichten von Scotland Yard erzählen. Die Bücher sind auch aus dem Hause Ravensburger und die Kassetten von Karussell.
Wir haben Mister X bzw. Scotland Yard schon seit weit über 30 Jahren im Spieleschrank - so sieht die Verpackung auch aus. Aber es hat nichts an Klasse und Spielspaß verloren. Immer wieder gern wird abends gemeinsam eine Runde Mister X gejagt. Es macht einfach Spaß. Die Detektive diskutieren und Mister X lacht darüber... oder bekommt es mit der Angst zu tun. Manche Runden sind extrem kurz, manche sehr lang. Aber immer macht es viel viel Spaß.
Wir lieben es, dass man bei Scotland Yard sowohl ein klassisches gegeneinander hat als auch eine kooperative Seite, denn die Detektive sollten und müssen miteinander spielen, um Mister X zu fangen. Wenn die Detektive nicht zusammenarbeiten, hat Mister X schon von Anfang an so gut wie gewonnen. Allein habt ihr als Detektiv kaum eine Chance auf den Sieg, wenn ihr gegen die anderen Detektive arbeitet.
Scotland Yard ist ein absoluter Preis-Leistungs-Klassiker. Man bekommt viel Spielspaß für wenig Geld. Unser Spiel hat auch nach vielen Jahren noch kaum Gebrauchsspuren, die Materialien sind einfach langlebig und toll. Die Figuren sind haptisch schön, auch wenn zwei mittlerweile kopflos geworden sind und nur mit Kleber noch zusammenhalten. Aber nach so vielen Jahren darf das auch.
Scotland Yard kann man gut in größerer Runde spielen, dann teilen sich auch schon mal zwei Personen einen Detektiv. Auch verzichten wir generell auf das nacheinander ziehen der Detektive. Jeder muss seine Figur einmal im Zug bewegen. Wer zuerst oder zuletzt, das ist bei uns uninteressant. Für uns kommt Scotland Yard, auch wenn es ein Klassiker ist, der sich schon lange bei uns im Spieleschrank befindet, auf jeden Fall in unsere TopTen unserer Lieblings-Brettspiele
Insgesamt auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Es ist familientauglich und kann gut mit Kindern gespielt werden.
Wir bewerten Scotland Yard - Mister X mit 10 von 10 Punkten
Spielidee: 10 von 10
Layout: 10 von 10
Spielmaterial: 07 von 10
Regelwerk: 10 von 10
Übersichtlichkeit: 10 von 10
Alter angemessen: 10 von 10
Zeitspanne des Spiels: 10 von 10
Wiederholungen des Spiels: 10 von 10
Spaßfaktor: 10 von 10
Spiel insgesamt 10 von 10
Turbulent: F
Aufregend: F
Glück: C
Strategie: F
Familie: F
Spaß F
Scotland Yard - Mister X ist aus unserem eigenen Spieleschrank. Die Bewertung ist rein subjektiv und spiegelt nur unsere eigene Meinung wider. Wir erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
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